Strahlenschutz


STRAHLENSCHUTZTRUPP KITZBÜHEL

Der Strahlenschutz wird in Österreich, neben dem Bundesheer und der Polizei, auch von den Feuerwehren wahrgenommen. Der Landes-Feuerwehrverband Tirol hat dazu in jedem Bezirk einen Strahlenschutz-Stützpunkt eingerichtet.

Die tirolweit einheitlichen Gerätschaften und Messgeräte sind beim Bezirksfeuerwehrverband Kitzbühel, bei der Feuerwehr Kirchdorf in Tirol stationiert. Dem Strahlenschutztrupp gehören 13 Mann an.

Es ist die Aufgabe des “Sonderdienstes Strahlenschutz”, die von den menschlichen Sinnesorganen nicht wahrnehmbaren, radioaktiven Strahlen mit speziellen Messgeräten sichtbar zu machen. Der Einsatz des Strahlenschutztrupps dient in erster Linie dem Eigenschutz der eingesetzten Feuerwehren bzw. der Feststellung und Lokalisierung möglicher Strahlenquellen. Dementsprechend werden sinnvolle Absperrgrenzen festgelegt, sowie festgestellt, ob die eingesetzten Kräfte und Geräte durch radioaktive Stoffe verunreinigt wurden und somit einer Dekontamination zugeführt werden müssen.

Diese Bedrohungsbilder machen es notwendig, sich laufend durch Übungen, Schulungen und Fortbildung im Bereich Gerätekunde und Einsatztaktik am Laufenden zu halten, um diese Gefahren richtig einschätzen und abwehren zu können.


Gefahr durch Unfälle mit Strahlung in Tirol?

In Tirol werden mehrmals wöchentlich Lieferungen von radioaktiven Stoffen an Krankenhäuser durchgeführt. Des Weiteren werden bei vielen Firmen, Messgeräte oder Messeinrichtungen verwendet, die mit radioaktiven Stoffen ausgerüstet sind, z.B. zerstörungsfreie Werkstoffprüfung (Schweißnähte), Füllstandsanzeigen in Industriebetrieben oder Messgeräte im Straßenbau (sogenannte Troxlersonden), die zur Bestimmung der Dicke von Asphaltdecken verwendet werden.

Einsatzspektrum:

Der Einsatzbereich umfasst:

  • das Messen, Erkennen und Markieren von radioaktiven Gefahrenstellen
  • das Lokalisieren von Strahlenquellen und das Festlegen der Absperrgrenzen
  • die Entnahme von Proben
  • das Durchführen von Kontaminationsmessungen
  • das Durchführen von Dekontaminationsmaßnahmen
  • die Unterstützung bei Gefahrengutunfällen
  • das Bergen: diese Maßnahmen führen wir nur im äußersten Notfall und in Absprache mit der zuständigen Behörde und einem SV durch – dafür sind spezielle Kenntnisse eingier Firmen notwendig – grundsätzliche Zuständigkeit der Behörde!

Ausrüstung

Auflistung der Gerätschaften:

  • Absperrmaterialien
  • Kennzeichnungstafeln
  • Probenentnahmeset
  • Dekontaminationsausrüstung
  • Persönliche Schutzausrüstung (Einmalanzug, Handschuhe)
  • Persönliches TLD (Thermolumineszenzdosimeter) aller Mitglieder
  • Dosisleistungsmessgeräte AD2 bzw. AD6
  • 1 Stk. Kontaminationssonde AD-k
  • 1 Stk. Teledektorsonde
  • 3 Stk. Alarmdosimeter ADOS-

Oberste Gebote bei Strahlenunfällen für die Einsatzmannschaft

Die Einhaltung der 3A-Regel:

  • Je größer der Abstand, desto kleiner die Gefahr
  • Je besser die Abschirmung, desto kleiner die Gefahr
  • Je kürzer die Aufenthaltszeit, desto kleiner die Gefahr

Die Einhaltung der GAMS-Regel:

  • Gefahr erkennen
  • Absperren des Gefahrenbereichs
  • Menschenrettung durchführen
  • Spezialkräfte anfordern

Die Wege der Belastung durch radioaktive Stoffe

  • die äußere Bestrahlung
  • die Kontamination (die Verunreinigung mit radioaktiven Stoffen durch Exposition von Außen)
  • die Inkorporation (Aufnahme über Atemwege bzw. Verdauungswege)
  • die Ingestion (Aufnahme über die Nahrung)

Welche Arten von Strahlen gibt es?

Zusammensetzung Reichweite in der Luft Abschirmung durch
Alpha-
Strahlen
Helium
Atomkern
(2Protonen +
2 Neutronen)
einige Zentimeter Haut, Platt Papier
Beta-
Strahlen
einzelne Elektronen einige Meter Buch, Metal, Holz
Gamma-
Strahlen
elektromagnetische
Wellen
einige Kilometer könne durch dicke
Beton- oder Stahlwände
abgeschwächt werden

 


Bericht: OBR Reinhard KIRCHER BFV IBK- LAND
Fotos: FF Kirchdorf i. T.